Mit der Absage von Night on Bike und Rad am Ring fallen Daniels Saisonhöhepunkte erwartungsgemäß in dieser Saison aus. Aber Daniel war bereits vor den Absagen vorbereitet und kann deswegen auf eine alternative Saisonplanung zurückgreifen. Wettkämpfe werden durch Herausforderungen ersetzt, die ähnlich wie Vorbereitungsrennen aufeinander aufbauen und zu zwei großen Highlights führen.

Mit der Vorstellung meiner alternativen Saisonplanung hoffe ich, dass ich unentschlossene Sportler/innen vielleicht den einen oder anderen Gedankenanstoss geben kann, wie man sportlich auch ohne Wettkampfbelastung das Beste aus dem Jahr 2020 herausholen kann.

Radsport ist unser Hobby, so dass wir uns sowieso hinterfragen müssen, wenn uns durch die Absage von Wettkämpfen die Motivation verloren geht. Aber für ein systematisches Training sind Ziele, Herausforderungen und Perspektiven trotzdem wichtig, ansonsten fällt die Beantwortung des „Warum mache ich das jetzt?“ stellenweise schwerer bis zu schwer. Warum fahre ich jetzt im Regen Intervalle? Wieso ist es heute wichtig zu trainieren und kann nicht verschoben werden? Wozu überhaupt Intervalle, wenn der Wettkampf sowieso ausfällt?

Klar fehlt die Challenge. Und natürlich ist der Wettkampf eine besondere Herausforderung aber mit ein wenig Überlegung sollten wir alle für uns selbst Herausforderungen finden für die sich das Training lohnt. Wir trainieren zwar alle für das eine Rennen unseres Lebens, aber wenn wir ehrlich sind auch, weil es uns Spaß macht! Weil wir Leiden wollen und uns beim Erreichen des Ziels an das Gefühl der Freude klammern. Genießen und uns an die positiven Momente zurück erinnern. Also los!

Der Weg zum Ziel

Vor meinen beiden Saisonhöhepunkten habe ich mir drei Herausforderungen ausgesucht, die mir bereits auf dem Weg alles abverlangen werden. Ich erhoffe mir daraus, dass ich diese Erfolge mit in die Challenges nehmen kann und von den Erfahrungen profitieren kann. Außerdem haben sie einen Reiz für mich, weil sie nicht alltäglich sind und – ähnlich wie ein 24 Stunden Rennen – von vielen nicht kalkulierbaren Faktoren abhängen. Außerdem muss ich dafür trainieren, um über meine trainierte Fitness die Herausforderungen zu meistern.

1000km in einer Woche auf dem Mountainbike

Die 1000km Challenge ist meine erste Challenge, die offiziell unter der alternativen Saisonplanung läuft. Viel hilft viel war aber bereits der Vorläufer und die 1000km Challenge ist die komprimierte Fortsetzung dessen, was ich im März erreicht habe.

Mangels Rennrad findet die Challenge auf dem Mountainbike statt, was die 1000km noch einmal herausfordernder macht. Statt 30km/h werde ich wohl eher mit 24-26km/h das Programm abspulen. Intensitäten vermeiden wir in der Woche, eine der sieben Einheiten wird mit Sweetspot und 1000+hm gefahren werden, alle anderen Einheiten möglichst im Grundlagenbereich. Ich bestimme damit selbst, wie lange die Challenge dauert.

Wobei einige Faktoren die Herausforderung beeinflussen. 1000km in einer Woche bedeuten 142,85km am Tag, bedeuten sechs Stunden Training (bei 24km/h) am Tag und 41,5h in der Woche. Mein bisheriger Rekord liegt bei knapp über 30 Stunden. Alleine diese Zahlen zeigen, wie schwer diese Herausforderung ist. Kaum auszumahlen, wenn es die Woche über regnet oder stürmt.

Meine konkrete Planung stelle ich in einem weiteren Artikel vor und gehe dann auch konkreter auf das warum ein. Wobei natürlich die Antwort auf einen Satz herunter gebrochen werden kann: Weil ich es will!

Höhenmeter Challenge

Nach weit kommt hoch. Passt doch oder? Zuerst gibt es eine kleine Höhenmeter Challenge unmittelbar vor dem ersten Saisonhöhepunkt, die zweite Höhenmeter Challenge wird dann noch einmal intensiver.

Höhenmeter Challenge 1 dauert drei Tage und ich werde so schnell es geht 1250hm (Tag 1), 2500hm (Tag 2) und wieder 1250hm (Tag 3) fahren. Meine Beine werden brennen! Die Erschöpfung wird enorm sein und ich werde ein Stück weit über mich hinauswachsen müssen, meinen inneren Schweinehund bekämpfen müssen, um die Intensität in den Bereich zu bekommen, wo ich mich ungerne aufhalte. Aber genau darum geht es in dieser Challenge.

Die zweite Challenge baut auf den Erfahrungen der ersten Challenge auf. Sie wird sieben Tage dauern und mit 1250hm (Tag 1), 2500hm (Tag 2), frei (Tag 3), 4500hm (Tag 4), frei (Tag 5), 2500hm (Tag 6) und 1250hm (Tag 7) wieder als Pyramide aufgebaut sein. Wenn möglich möchte ich natürlich die Anstiege an Tag 1, 2, 6 und 7 schneller als bei der ersten Challenge fahren. Die 4500hm werden ich anders angehen, dazu dann im Artikel über die Challenge mehr.

Beide Challenges sind mit zwei Zielen verknüpft. Ich habe wieder ein Ziel Gewicht zu verlieren. Außerdem haben die Fastest 1250, 2500hm Renncharakter mit allem drum und dran. Mit PMP Coaching habe ich auch bereits einen Plan für verschiedene Anstiege erarbeitet, so dass ich jede Challenge an einem festen Anstieg absolviere aber je nach Challenge unterschiedliche lange Anstiege verwende, um meinen Körper nicht an eine Länge zu gewöhnen.

Stoneman Arduenna

Der Stoneman Arduenna ist mein erstes Highlight in diesem Jahr. Mangels Übernachtungserlaubnis stellt sich die Frage nach Gold oder Silber gar nicht. Th. und ich planen als eine der ersten die Gold Teilnahme beim neuen Stoneman Projekt in den Ardennen. Damit gibt es auch ein wenig Ersatz für die ausfallenden belgischen Marathons, die ich sehr vermisse.

Mit 178km und 3750hm ist die Mountainbike Strecke vom hohen Venn bis Ouren eine extreme Herausforderung, die wahrscheinlich weitaus länger als 12 Stunden andauern wird. Zwar ersetzt dieses Erlebnis nicht die Night on Bike aber trotzdem ist es mein erstes Highlight in diesem Jahr.

Everesting

Über allen wird aber das Everesting stehen. 2019 noch an der mentalen Komponente gescheitert, habe ich noch eine Rechnung mit dieser Challenge zu begleichen. Mit der 1000km Woche und den Höhenmeter Challenges habe ich eine gute Vorbereitung, die mir helfen wird das Event zu schaffen.

Zwar ist das Everesting kein Rad am Ring Ersatz aber in der emotionalen Vorfreude kommt es dem schon nahe. Zumal ich sowieso mit dem Everesting Gedanken für die zweite Saisonhälfte gespielt habe. Jetzt kommt es eher und wird Abschluss einer herausfordernden und mich bis in die Haarspitze motivierenden ersten Saisonhälfte!